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Ist grüner Urin normal bei Lebererkrankung? Geht trotz Medizin nicht weg?

Hallo

Mein Wellensittich ist Leberkrank. Hat auch schon Medizin bekommen und ich war beim Tierarzt. Hab spezielles Futter ohne Zucker etc. Habe Hepacur bestellt. Ein pflanzliches Lebermittel das man als Kur verwendet.Aber der Urin bleibt immer noch grünlich. Ist das normal? Sie hatte zwei Behandlungen von jeweils 4 Wochen. Nun ist es einmal weniger grünlich der Urin und einmal wieder richtig stark. Je nachdem, wenn Sie Gruke frisst etc wieder mehr. Bleibt der Urin immer grünlich bei Lebererkrankung? Ansonsten geht es ihr gut. Ist munter und fit. Nicht mehr so pummelig, hat den ganzen Tag Freiflug. Hat einen Partner von klein auf. Nur das Sie Leberkrank ist und ab und an Entzündungen an der Bürzeldrüse. Die ist bei Ihr auch sehr groß !Aber es bildet sich nicht zurück. War einmal entzündet und angeschwollen und seitdem bleibt es so groß. Aber das hat der Tierarzt gut in Griff. Aber das mit dem Urin ist komisch oder? Hat auch so kleinen Federn Am Fuß. Gab es da mal solche Züchtungen?

Antwort: Hallo Huhu

Was Du beschreibst lässt aufhorchen. Die Frage ist, ob Ihr bei einem vogelkundigen Tierarzt (vkTa) ward. Dies sind im Gegensatz zu den üblichen Kleintierärzten speziell ausgebildete Experten auf dem Gebiet der Zier- und Vogelheilkunde. Nur solche speziellen Ärzte können die entsprechende Diagnostik so durchführen, dass ein wirklich verwertbares Ergebnis und eine entsprechend effektive Therapie daraufhin erfolgen kann. Zwar mag es durchaus fähige Tierärzte geben, aber sie haben die Sonderausbildung nicht und sind im wesentlichen einfach eingeschränkter in der Behandlung. Gerade die Äußerung, dass die Bürzeldrüse chronisch verändert ist, zeigt, dass scheinbar nicht richtig abgeklärt wurde woher diese Veränderung rührt und worin das entzündliche Geschehen begründet liegt. Auch tumoröse Geschehen können in manchen Fällen dafür verantwortlich sein und bedürfen neben früher Diagnose auch einer operativen Entfernung um weiteres Fortschreiten zu verhindern. Feststellen können wir dies via Ferndiagnose jedoch nicht, sondern würden empfehlen mit dem Vogel wirklich noch einmal speziell einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen.

Was den grünlichen Urin angeht, ist selbst nach Gurkengenuß die Farbe nicht unbedingt typisch und sollte nach Abstinenz solcher Frischkost auch wieder in normalen, weißen Harnanteil und normal festen Kot übergehen. Bleibt dies aus, deutet dies nicht nur auf eine Leberschädigung hin, sondern kann immer auch Hinweis auf eine Nierenbeteiligung sein. Hier hilft ebenfalls nur der Gang zum vkTa um die Diagnose zu sichern. Eine Kotprobe gibt meist Aufschluß, sowie das Bestimmen der Nierenwerte. Schnell kann hier unterstützend eingegriffen werden, auch wenn Heilung meist nicht mehr möglich ist. Aber darüber klärt der vkTa im einzelnen gezielt auf.

Von eigenständiger Therapie auch mit pflanzlichen Mitteln ohne Absprache mit dem vkTa raten wir ab. Denn gerade bei komplexen Kobinationen von diversen Grunderkrankungen können Dinge unter Kontraindikation manchmal nicht eingesetzt werden, da sie mehr Schaden als Nutzen bringen. Noch ist es nicht zu spät, deshalb wie gesagt die Empfehlung zeitnah einen vkTa aufzusuchen, der mit gezielter Diagnostik bestmögliche Therapievorschläge unterbreiten kann.

Was die Federchen am Fuß angeht. Selten haben Vögel solche Befiederung am Beinchen oder Fuß. Es ist uns eine Henne bekannt, die aufgrund der Zuchtform (großer Halbstandard) diese Befiederung ohne pathologischen (krankhaften) Hintergrund aufweißt. Hier ist also Entwarnung zu geben.

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Die Frage wurde gestellt von Huhu aus Bayern am 23.08.1970.