Sandmagen

Sandmagen

Ein Sandmagen ist weniger eine eigene Krankheit, als vielmehr ein Symptom, welches Aufschluss auf eine andere vorhandene Krankheit geben kann. Daher sollte nicht leichtfertig einfach, wie zum Teil geraten, der Sand und der Grit aus dem Käfig entfernt werden, sondern die Ursachen müssen abgeklärt und beseitigt werden.

Was ist ein Sandmagen?

Ein sogenannter Sandmagen entsteht dann, wenn Wellensittiche vermehrt Sand und Grit aufnehmen. Auch gesunde Vögel benötigen Sand und kleine Steinchen oder Grit für ihre Verdauung. Im Muskelmagen wird der Nahrungsbrei, der zuvor im Drüsenmagen bereits vorverdaut wurde, bewegt und weiter zerkleinert. Die kleinen Steinchen helfen dabei und wirken quasi als Mahlwerk mit. Daher werden regelmäßig solche kleinen Steinchen und Sand gefressen. Wenn ein Vogel nun das Gefühl hat, dass mit seiner Verdauung etwas nicht stimmt, reagiert er häufig damit, mehr Sand und Steinchen zu sich zu nehmen, quasi als Selbsthilfe. Da der Vogel aber nur die Magenbeschwerden bemerkt, nicht aber weiß ob es sich um eine Krankheit handelt oder ob er wirklich nur mehr Steinchen und Sand braucht, kann es passieren, dass er viel zu viel davon zu sich nimmt. Sand und Grit füllen den Magen und können im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Vogel verhungert. Aber auch in weniger schlimmen Fällen kann der übermäßige Konsum den Magen und auch den Kropf reizen. Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass der Sandmagen nicht die eigentliche Krankheit ist, sondern dass er nur der Ausdruck einer anderen Krankheit ist, die sich auf den Magen-Darm-Trakt auswirkt. Die möglichen Ursachen sind dabei vielfältig und reichen von Parasiten über Organdeformationen wie Tumore bis hin zu Vergiftungserscheinungen.

Was man nicht tun sollte

Wenn man bemerkt, dass ein Vogel zu viel Sand frisst sollte man auf keinen Fall Sand und Grit aus dem Käfig nehmen. Zumindest Grit sollte IMMER angeboten werden. Entfernt man alle diese Verdauungshilfen aus dem Käfig, um einem möglichen Sandmagen vorzubeugen, so verursacht man dadurch eher Verdauungsstörungen als dass man sie verhindert, denn auch ein gesunder Vogel benötigt Grit für die Verdauung.

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Was man tun sollte

Wenn ein Vogel zu viel Sand und/ oder Grit zu sich nimmt (das kann man zum Teil sogar am Kot erkennen, der dann total versandet ist) sollte man ihn einem vogelkundigen Tierarzt vorstellen, der dann die ursächliche Erkrankung diagnostiziert und behandelt. Dazu werden beispielsweise Kotproben gesammelt und untersucht und Abstriche vorgenommen. Ist die eigentliche Krankheit erkannt worden, kann für die Zeit der Genesung in Absprache mit dem Tierarzt Sand und Grit entfernt werden, wenn dies überhaupt notwendig ist. Meist reguliert sich das abnorme Fressen von Sand und Grit innerhalb von kurzer Zeit von allein, wenn die Ursache behandelt wird.

 

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