Aras gehören zur Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae) und genauer zu den Neuweltpapageien. Man unterteilt sie in Eigentliche Aras, Blauaras (Anodorhynchus), Spixaras (Cyanopsitta) und Zwergaras (Diopsittaca). Zudem gibt es Rotbaucharas (Orthopsittaca) und Kleinaras (Primolius).
Zu den Eigentlichen Aras gehören hierbei der Gelbbrustara (Ara ararauna), der Blaulatzara (Ara glaucogularis), der Kleine Soldatenara (Ara militaris), der Große Soldatenara (Ara ambiguus), der Hellrote Ara (Ara macao), der Grünflügelara (Ara chloropterus), der auch Dunkelroter Ara genannt wird, der Rotohrara (Ara rubrogenys) und der Rotbugara (Ara severus). Zu den Eigentlichen Aras gehörten auch viele mittlerweile ausgestorbene Ara-Arten, wie der Kuba-Ara. Die Blauaras bestehen aus dem Hyazinth-Ara (Anodorhynchus hyacinthinus) und dem Lear-Ara (Anodorhynchusleari). Zu den Spixaras gehören nur die Spixaras.
Die Zwergaras bestehen aus den Blaustirn-Zwergaras (Diopsittaca nobilis), jedoch werden häufig auch die Lichtensteins Zwergaras (Diopsittaca nobilis cumanensis) und die Neumanns Zwergaras (Diopsittaca nobilis longipennis) zu ihnen gezählt. Rotbaucharas (Orthopsittaca manilata) bestehen nur aus Rotbaucharas. Die Kleinaras (Primolius) werden in Goldnackenara (Primolius auricollis), Rotrückenara (Primolius maracana)und Blaukopfara (Primolius couloni) unterschieden.
Benannt wurden die Arten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die Wildform ist je nach Art verschieden groß, so beträgt die Körperlänge des Rotrückenaras nur ca. 40 cm, während die großen Hyazintharas durchaus bis zu einen Meter lang werden können.
Die Tiere leben je nach Gattung in unterschiedlichen Regionen Mittel- und Südamerikas. Dort sind sie in bergischen und tropischen Regenwäldern der Anden heimisch. Auch werden Flussgebiete bewohnt. Es werden jedoch auch Palm- und Trockensavannen sowie Trockenwälder bevölkert. Sie leben also in verschiedenen Gebieten und erschließen weiterhin neue Lebensräume.
Als Nahrung dienen größtenteils verschiedene Sämereien, Nüsse und Obst und Gemüse. Artabhängig werden außerdem Hölzer und teilweise auch Insekten und Larven gefressen. Oftmals fressen die großen Papageien auch Früchte, die noch nicht reif sind (z. B. Mangos), was zu Verdauungsbeschwerden führen kann. Doch die Tiere sind schlau und suchen in solchen Situationen spezielle schlammige Flussgegenden mit einer einzigartigen Bodenzusammensetzung (Lehm und Mineralien) auf, die ihnen als Heilerde dient.
Abends leben sie häufig in großen Gruppen von mehreren hundert Vögeln zusammen.
Die Geschlechtsreife wird zwischen dem zweiten und etwa sechsten Lebensjahr erreicht. Ein Paar bleibt oftmals ein Leben lang bestehen. Sie sind Höhlenbrüter und es wird größtenteils einmal pro Jahr gebrütet. Die Brutzeit liegt zwischen Oktober und Mai, je nach Ort der Brut. Das Weibchen legt pro Gelege zwischen einem und vier Eiern, wobei dann die anschließende Brut durchschnittlich vier Wochen dauert. Die Altvögel ziehen ihre Küken daraufhin ca. drei Monate auf, in dieser Zeit lernen die Jungvögel dann das Fliegen. Nach ca. 2 Monaten sind sie voll befiedert. Nach dem Flüggewerden leben die Jungvögel mitunter bis zur nächsten Brut bei ihren Eltern. Nach dieser Zeit leben die Tiere bis zur Geschlechtsreife in einem großen Familienverband zusammen.
Viele Ara-Arten sind aufgrund von Importen und der Rodung vieler Regenwaldgebiete in ihrer Heimat gefährdet bzw. bedroht und stehen deshalb auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Spix-Aras sind in der freien Wildbahn bereits ausgestorben, da jedoch noch einige Vögel in der Gefangenschaft brüten, ist das Ziel, die Nachzuchten in ihrem ursprünglichen Lebensraum wieder anzusiedeln. Aufgrund des Fehlens von einem Partnervogel verpaarte sich der letzte wildlebende Spix-Ara mit einem Rotrückenara.
Ihre Lebensdauer beträgt durchschnittlich zwischen 50 und 60 Jahren. Es wurden jedoch auch schon 100-jährige Aras beobachtet, somit hat er von allen Haustieren wohl die höchste Lebenserwartung. In der Heimtierhaltung werden die Tiere sogar normalerweise älter als in der Wildform.
###advertiser_one###Erste Aras wurden von Menschen bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Europa gehalten, Nachzuchten jedoch sind erst im 20. Jahrhundert zu verzeichnen gewesen. Je nach Papageien Gattung ist die Nachzucht dieser Tiere unterschiedlich schwer. Während Grünflügelaras seit längerer Zeit gut nachgezüchtet werden können, ist dies bei den Hyazintharas nicht der Fall. Wirkliche Erfolge in der Zucht sind erst in den letzten Jahren zu verzeichnen gewesen. Im Wuppertaler Zoo wurden Grünflügelaras mit Gelbbrustaras verpaart. Das Paar zog eine recht große Anzahl an Jungtieren erfolgreich auf.
Die großen bunt gefiederten Papageien zu halten bedeutet einen hohen finanziellen Aufwand, außerdem sollte ein großes Wissen bezüglich der Papageienhaltung vorhanden sein. Ihre Anschaffung allein aber auch eine vernünftige Voliere sind sehr kostspielig. Die richtige Ernährung ist sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden, man sollte wissen, dass die Kosten für das Futter deutlich höher als bei kleineren Vogelarten sind, ebenso ist das Spielzeug teuer.
Eine artgerechte Haltung von Papageien ist nicht leicht. Man sollte allein bedenken, dass die Tiere eine sehr große Voliere brauchen. Eine Voliere sollte mindestens 4m x 2m x 2m groß sein, aber auch in dieser besteht für die großen Papageien noch nicht die Möglichkeit eines wirklichen Fluges. Die Außenvolierenhaltung ist dennoch die beste, denn so sind sie an der frischen Luft und können natürliche Eindrücke gewinnen. Es sollte aber unbedingt für einen entsprechend großen Schutzraum gesorgt wird, damit die Vögel einen Schutz bei Kälte und Witterung haben. Vor der Anschaffung der Papageien, sollte man sich die Erlaubnis des Vermieters holen, denn sie können sehr laut werden und nicht jeder Nachbar freut sich über die lautstarken Äußerungen der Papageien den ganzen Tag über.
Von einer Käfighaltung ist abzuraten, da sie den Vögeln nicht genügend Platz bietet. Hält man die Tiere dennoch im Käfig, müssen sie zumindest ihre Flügel ausstrecken können, ohne an das Gitter zu geraten. Freiflug wird dann täglich erfordert. Auch kann man die Papageien an einen Freisitz gewöhnen, den sie als ihren Lebensraum ansehen, wenn sie frühzeitig daran gewöhnt werden. Es muss jedoch bedacht werden, dass die Vögel hierbei jederzeit die Möglichkeit des Fluges haben.
Das Gitter muss aus Edelstahl bestehen und entsprechend dick sein, damit die Tiere mit ihrem kräftigen Schnabel das Gitter nicht durchgebissen bekommen. Die Voliere sollte mit Beschäftigungsmöglichkeiten und Naturholzsitzstangen ausgestattet werden.
Auch muss man an eine hohe Luftfeuchtigkeit ebenso wie an Beleuchtung mit UV-Licht gedacht werden.
Bei solch großen Papageienvögeln sollte generell überlegt werden, ob eine Haltung aus Tierschutzsicht überhaupt in Ordnung ist, oder ob die Haltung auf Nachzuchtprojekte und zoologische Einrichtungen mit entsprechenden Volieren beschränkt werden sollte.
Aras sind generell recht friedfertige Vögel, in der Brutzeit können sie jedoch zeitweise etwas aggressiv sein. Es sind auch schon Situationen beobachten wurden, bei denen bei einem Streit von zwei Tieren ein dritter hinzukam, der beruhigend auf die beiden Streitenden wirkte und den Streit somit schlichtete.
Viel Flugraum sollte bei einer Ara-Haltung eine Selbstverständlichkeit sein. Ebenso muss für ständige Beschäftigung für die Vögel gesorgt sein.
Es gibt im Handel viel Spielzeug für Papageien zu kaufen, welches von ihnen gerne angenommen wird. Je nach Charakter des Vogels schreddert er beispielsweise lieber oder macht irgendwelche Knobel- und Denkspiele. So kann man verschiedene Materialien mit Dingen befüllen, die die Papageien dann auseinander nehmen können. Auch empfehlenswert sind Hängespielzeuge, an denen geklettert und geknabbert werden kann. Außerdem kann man Freisitze für den Freiflug anbieten.
Man sollte häufig eine Bademöglichkeit anbieten, beispielsweise in einer großen flachen Schale. Eine weitere Möglichkeit ist das Bespritzen mit einer Blumenspritze, die vorher jedoch nicht mit Dünger oder Chemikalien befüllt worden sein durfte.
Die Tiere sind an ihrer Umwelt sehr interessiert und werden daher oft recht zutraulich. Es wird jedoch nicht jeder Vogel zutraulich und auch nicht jeder wird den Menschen nachahmen und einige Wörter sprechen können. Die Zutraulichkeit sollte daher kein Kriterium der Anschaffung sein. Auch zu bedenken ist ihr großer Nagetrieb, der vor keinem Möbelstück halt nimmt und ihre nicht zu unterschätzende Gefiederstaubentwicklung.
Die Vögel haben einen großen Bedarf an fett- und eiweißreichen Saaten. So bietet sich die Fütterung von Nüssen an - es muss hierbei jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass sie von einwandfreier Qualität sind, da verschimmelte Nüsse schwere Erkrankungen hervorrufen können. Außerdem gibt es online Futtersorten guter Qualität zu erwerben. Um den exotischen Vögeln Abwechslung in der Ernährung bieten zu können, kann man auch Koch- und Keimfutter verfüttern. Ebenso gut und wichtig ist die Verfütterung von Obst und Gemüse. Überdies kann man ab und an Eier und Milchprodukte wie Quark als Futter anbieten.
###advertiser_two###Die häufigste in Privathaltung gehaltene Art ist der Grünflügelara. Dieser ist sehr verspielt und neugierig und daher sehr beliebt als Haustier.
So faszinierend diese wunderschönen Vögel sind, so sollte man nicht vergessen, wie anspruchsvoll diese Papageien sind. Sie können, gerade bei nicht optimalen Haltungsbedingungen, extrem eifersüchtig und besitzergreifend werden, wenn der Halter ihnen nicht die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die sie von ihm erwarten. Manche Vögel terrorisieren ihre Besitzer geradezu, was aber nicht auf eine Bösartigkeit der Tiere hinweist, sondern vielmehr auf defizitäre Verhältnisse bei der Haltung. Je unangemessener diese ist, desto größere Verhaltensauffälligkeiten und Neurosen sind bei den Tieren zu befürchten, insbesondere Papageien ohne artgleichen Partner.
Ara mit Ara: Untereinander sind verschiedene Ara-Arten durchaus gemeinsam zu halten. Wie oben erwähnt gab es im Wuppertaler Zoo sogar gemeinsame Züchtungen. In der Brutphase kann eine Haltung verschiedener Ara-Pärchen verschiedener Arten zu Problemen führen. Es ist von daher zu empfehlen, dass nur von einer Art eine Gruppe gehalten wird. Sie sollten optimalerweise immer in geraden Zahlen gehalten werden.
Ara mit anderer Vogelart: Von einer Haltung mit anderen Vogelarten ist abzuraten. Der Grund hierfür ist die Größe des Papageies und seines Schnabels. Eine gar nicht unbedingt bös gemeinte Bewegung kann einen kleineren Vogel, wie es der Wellensittich ist, schwer verletzen. Eine gemeinsame Haltung mit Graupapageien ist bei einer entsprechend großen Außenvoliere möglich. Wichtig ist jedoch eine Rückzugsmöglichkeit für Aras und Graupapageien. Am besten sind Aras in einer Paar- oder Kleingruppenhaltung ohne andere Papageien zu halten.
Ahlcaussie