Ekzeme beim Wellensittich

Ein Ekzem ist eine Hauterkrankung. Die Haut reagiert mit einer Entzündung, welche aber nicht infektiös ist. Ekzeme können viele verschiedene Auslöser haben. Es gibt verschiedene Formen von Ekzemen, oftmals wird der weiter gefasster Begriff Dermatitis verwendet. Dermatitis umfasst allerdings auch Hautentzündungen, die nicht zu den Ekzemen zählen.

Ekzeme verursachen starken Juckreiz, oftmals kratzen sich die Vögel blutig.

Welche Symptome haben Ekzeme?

Ekzeme erscheinen meist nicht von heute auf morgen. Oftmals vergehen Tage bis Wochen. Am Anfang ist die Haut etwas trockener und rauer, meist auch schuppiger, teilweise lösen sich kleine Hautschüppchen ab.

Meist treten dann auch kleine Bläschen auf, die nicht selten nässen, durch den Juckreiz aufgekratzt werden. Darauf bilden sich dann oft krustige Stellen. Die Federn fallen den Vögeln sehr häufig an der Stelle aus, aber leider nicht immer, weshalb es die Erkennung schwieriger macht. Ist jedoch der Verdacht da, dann sollte man den Vogel einmal genauer an der Stelle untersuchen, in dem man ihn einfängt und einmal die Federn an der Stelle etwas zur Seite schiebt.

Leider reißen sich die Vögel wegen des starken Juckreizes sehr schnell die Federn aus. Dieses verursacht oft Blutungen, da die Haut an der Stelle relativ dünn ist. Andere Vögel reißen sich die Federn nicht nur aus, sondern beißen auch in die juckende Haut.

Dies tun sie aus reiner Verzweiflung, da sie der Juckreiz und auch der Schmerz stört. Sollte der Wellensittich bluten, so sollte man versuchen die Blutungen zu stoppen. Wenn man erkennt, dass der Vogel an Ekzemen leidet, sollte rasch der vogelkundige Tierarzt aufgesucht werden.

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Ursachen von Ekzemen

Am weitesten verbreitet sind als Auslöser Pilzinfektionen. Meistens kommt dies von einer Hautverletzung. Das Immunsystem des Vogels ist durch diese Wunde geschwächt und somit können sich Pilze sehr schnell in den wässernden Wunden festsetzen und ausbreiten.

Psychischer Stress kann eine weitere Ursache sein. Unter psychischen Stress zählen unter anderem Umgebungswechsel, Streitereien im Schwarm, falscher Standort des Käfigs etc.. Grund dafür ist, dass die Vögel keine Ruhe bekommen und ihr Immunsystem sehr stark darunter leidet. Liegt der Verdacht nahe, dass es psychischer Stress ist, sollte man der Ursache auf den Grund gehen und bestmöglich die Ursache beheben oder zumindest weitestgehend verhindern.

Des weiteren kann auch mangelhafte Ernährung eine Rolle spielen. Durch fehlende Vitamine und Mineralien kann es zu starken Hautveränderungen führen. Wichtig ist deshalb eine abwechslungsreiche Ernährung. Wellensittiche mit Leberverfettung haben nicht selten auch mit Ekzemen zu kämpfen. Die Nahrung ist zu fett und zu viel und die Leber kann durch die Fetteinlagerungen nicht mehr richtig arbeiten.

Hormonstörungen sind auch nicht selten ein Auslöser für Ekzeme. Hormonprobleme kommen nicht selten von chronischen unerkannten Nierenproblemen und führen zum Austrocknen der Haut und zum Ausfall der Federn.

Das sind nur einige mögliche Ursachen für Ekzeme. Oftmals liegt das Problem auch weitaus tiefer vergraben. Deshalb sollte man mit einem vogelkundigen Tierarzt oder einem Psychologen nach der Ursache suchen.

Eine weitere, aber nicht heilbare Hauterkrankung ist das EMA-Syndrom. Diese Erkrankung äußert sich durch eine charakteristische Veränderung der Haut in der Achselhöhle und an der Flügelunterseite.

Wie werden Ekzeme behandelt?

Der vogelkundige Tierarzt entnimmt Gewebeproben, um herauszufinden, ob die Ekzeme durch Keime hervorgerufen werden. Meistens reichen schon kleine trockene Hautschuppen. Dies bedeutet für den Vogel leichte Schmerzen, die aber nur kurz andauern. Bei sehr schweren Fällen kann es passieren, dass der Tierarzt ein kleines Stückchen Haut herausschneidet. Die Wunde wird danach sofort gestillt. Dies ist eine schmerzhafte Prozedur für den Vogel aber leider notwendig, um den Auslöser zu bestimmen.

Manche vogelkundigen Tierärzte können diese Gewebeproben sofort in ihrem Labor untersuchen, andere müssen diese einschicken, da sie nicht die notwendigen Geräte für diese Untersuchung haben. Je nachdem was der Auslöser ist, wird der Tierarzt das entsprechende Medikament verabreichen. Bei kleineren Ekzemen werden meist Salben verabreicht, in schweren Fällen kommen auch Spritzen zum Einsatz. Auch Licht- und Wärmetherapien werden häufig empfohlen. Dazu zählen Sonnenlicht und auch die Birdlamp.

Leidet ein Wellensittich an Leberverfettung und unter Ekzemen, sollte der Wellensittich dringend abnehmen. Dazu muss die Ernährung umgestellt werden. Oftmals werden auch Futterzusätze eingesetzt, damit die notwenigen Nährstoffe dem Vogel zu geführt werden können.

Ähnliche Erkrankungen wie Xanthomatose, EMA-Syndrom und auch Grab-/Räudemilben werden oftmals auch fälschlicherweise für Ekzeme gehalten. Gerade deshalb ist die Untersuchung durch einen vogelkundigen Tierarzt sehr wichtig.

 

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