Irrtümer über Wellensittiche - Kategorie: Einzelhaltung

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Nur ein einzelner Wellensittich wird zahm

Hat ein Wellensittich nur den Menschen als Ansprechpartner, liegt es in der Natur seines sozialen Wesens, dass er bei ihm Anschluss sucht. Hierbei muss man sich vor Augen halten, dass er das nur macht, weil da sonst niemand ist. Vielleicht dauert es bei zwei oder mehr Wellensittichen länger, bis sie ihre natürliche Scheu überwinden und erfordert mehr Geduld, bis sie das erste Mal auf die Hand kommen. Aber dann ist es echte Neugierde und wahres Vertrauen und nicht nur der verzweifelte Versuch, nicht mehr allein zu sein. Darüber hinaus gibt es genügend Einzelvögel, die nie zahm werden – ganz einfach, weil es nicht ihrem Charakter entspricht.

Wellensittich zähmen




Wenn ein Mensch genug Zeit mit seinem Wellensittich verbringt, braucht dieser keinen Partner

Es ist unwichtig, wie viel Zeit am Tag man seinem gefiederten Freund widmet – einen artgleichen Partner wird man ihm nie ersetzen können! Wie auch, wenn man die Sprache nicht spricht, keinen Schnabel zum Kraulen hat und keine Flügel zum um-die-Wette-fliegen? Und was ist in der Zeit, in der man arbeitet, einkaufen geht, fernsieht, telefoniert oder sonst etwas Anderes macht als seine ganze Aufmerksamkeit dem Vogel zu schenken?

Nein zur Einzelhaltung




Spiegel und Plastikvogel ersetzen einen Partner

Einen Wellensittich einen Plastikvogel als einzigen Ansprechpartner zu geben, ist in etwa so, als hätte ein Mensch nur eine Schaufensterpuppe zum kommunizieren. Da könnte man reden, machen und tun, aber es käme nie etwas zurück. Auch ein Spiegel gaukelt einen Partner nur vor, der aber nie zurück kraulen oder füttern kann. Einem Vogel nur einen Plastik-Kumpanen und einen Spiegel zu schenken, macht ihn viel mehr krank als glücklich, sowohl psychisch als auch physisch. Nicht umsonst zählen beide Spielzeugvarianten zu nicht artgerechtem Zubehör.

Schlechtes Spielzeug




Zwei Wellensittiche machen mehr Krach als einer allein

Zwei Wellensittiche erzählen viel miteinander, das ist wohl wahr. Meist ist das aber relativ leise – sie haben ja sich, können nah beieinander sein und müssen sich darum auch nicht den ganzen Tag gegenseitig anschreien. Ein einzelner Vogel dagegen ruft oft den ganzen Tag. Der Mensch ist sein einziger Partner und sobald er den Raum verlässt, bekommt der Vogel Angst, er könnte nicht zurückkehren – und ruft laut nach ihm. Oder der Mensch ist zwar im Zimmer, schenkt dem Welli aber nicht die nötige Aufmerksamkeit. Einzelvögel haben viel mehr Gründe, häufig laut zu sein, als Wellensittiche, die einen Partner haben.

Keine Argumente für Einzelhaltung




Zwei Wellis machen mehr Dreck als einer

Die landläufige Meinung ist, dass zwei Wellensittiche auch doppelt soviel Dreck machen wie ein einzeln gehaltener Vogel. Eigentlich eine einfache mathematische Formel. Aber sie ist nicht richtig. Ein Wellensittich lässt im Durchschnitt alle 15 Minuten ein Kothäufchen fallen. Natürlich lassen dann zwei Wellensittiche alle 15 Minuten zwei Kothäufchen fallen, und meistens nicht zur gleichen Zeit. Ein Wellensittich ist normalerweise alle 4 Monate in der Mauser - so verlieren zwei Wellensittiche in diesem Zeitraum doppelt soviele Federn. Diese Gleichung hört sich logisch an. Da aber zwei Wellensittiche normalerweise am gleichen Platz anzutreffen sind, sei es der Käfig oder der Spielplatz draußen, ist es relativ egal, ob man zwei Kothäufchen oder eines, 10 Federn oder 20 weg saugt. Der Käfig muss ebenfalls mindestens einmal pro Woche gesäubert werden, und dabei ist es auch gleich, wieviele Kothäufchen und/oder Federn sich darin befinden.

Keine Argumente für Einzelhaltung