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H
Der Halbstandard ist eine Mischung aus Hansi-Bubi und Standard-Wellensittich. Je nach Anteilen der Gene weisen sie mehr Körpermerkmale der einen oder anderen Zuchtform auf.
Zahmheit ist für viele Wellensittichhalter ein großes Thema und ist oft ein vorgeschobener Grund für Einzelhaltung. Wellensittiche werden aber auch im Schwarm durchaus handzahm, wenn man ihr Vertrauen erlangt und sich viel mit ihnen beschäftigt. Kolbenhirse, viel Geduld, Zeit und Ruhe sind dabei die wichtigsten Faktoren. Dabei ist es wichtig, sie nicht zu bedrängen und ihnen den Käfig als Rückzugsort zu lassen, in dem sie nicht mit der Hand verfolgt werden.
Wie schnell ein Wellensittich Vertrauen zum Menschen aufbaut, hängt stark von seinem Charakter ab. Hat man sehr scheue Tiere zu Hause, die evt. schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gesammelt haben, kann es Jahre dauern, bis sie wieder so viel Vertrauen gefasst haben, um auf die Hand zu kommen. Bei der Anschaffung sollte man also immer im Hinterkopf behalten, dass der Vogel vielleicht nie zum Menschen kommen wird oder sich gar kraulen lässt.
Als Hansi Bubis bezeichnet man die normalen kleinen Wellensittiche, die fast in jedem Wellihaushalt zu finden sind. Sie gleichen am meisten ihren wildlebenden, australischen Artgenossen. Hansi-Bubis erkennt man leicht an ihrem zierlichen Körperbau und den pro Seite jeweils drei Kehltupfen.
Bei Haubenwellensittichen unterscheidet man drei Varianten: Spitzhauben, Rundhauben und Halbrundhauben, wobei sich die Zuordnung nach der Stellung der Federn entscheidet. Bei Spitzhauben zeigen die Federn nach oben, bei Rundhauben zeigen die Federn nach vorne und bilden einen durchgehenden Kranz. Von Halbrundhauben spricht man, wenn sich die Position der Haube im vorderen Kopfbereich befindet. Der Haubenfaktor wird dominant vererbt.
Da Wellensittiche nicht über Schweißdrüsen verfügen, ist Hecheln eine wirksame Methode, um die Körpertemperatur zu senken. Der Schnabel ist dabei geöffnet und die Zunge leicht vorgestreckt, wobei der Vogel sehr schnell ein- und ausatmet. Gründe für Hecheln kann die Umgebungstemperatur, starke Anstrengungen, aber auch Krankheiten sein. Hechelt ein Wellensittich ohne ersichtlichen Grund sehr viel, sollte ein vogelkundiger Tierarzt konsultiert werden.
Vögel, die nicht auf dem Boden oder im Geäst ihre Nester bauen, sondern ihre Jungen in Höhlen groß ziehen. Wellensittiche zählen dazu, da sie (in der Regel) einen Nistkasten, eine Bruthöhle oder etwas anderes Adäquates zum Brüten benötigen.
Homosexualität/ Homosexuelle Paare
Homosexualität kommt bei domestizierten Wellensittichen gelegentlich vor. Insbesondere bei der Haltung von mehreren Hähnen ohne Hennen entwickeln die Hähne gelegentlich paarähnliche Beziehungen untereinander. Dies kann jedoch auch vorkommen, wenn Hennen im Schwarm vorhanden sind. Zwischen Hennen ist ein solches Verhalten weitaus seltener. Die beiden Hähne legen dann das typische Verhalten an den Tag, was sonst eher zwischen Hahn und Henne stattfindet: Partnerfütterung, Balzverhalten, in einigen Fällen kann es auch zu Paarungsversuchen kommen. Dies ist jedoch eher die Ausnahme. Ob eine solche Verpaarung auch in der freien Wildbahn beobachtet werden kann ist unbekannt.
Als Hudern bezeichnet man das Wärmen des Vogelweibchens ihrer Jungen mit Hilfe von Brust und Bauch. Dabei spreizt die Henne ihr Gefieder ab. Auch als soziale Komponente kann man das Hudern sehen, da Körperkontakt für Jungvögel sehr wichtig ist.