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Wellensittich-Bilder
6 Medikamente beim Buchstaben K
Kalziumglukonat (Calcium Braun 10%®, Calcium Sandoz®)
Anwendung:
Kalziumglukonat ist das Kalziumsalz der Glukonsäure. Es wird beim Wellensittich besonders bei Legenot eingesetzt, die nicht selten durch eine Hypokalziämie (Kalziummangel) bedingt ist. Durch Kalziumgabe kann dieser Mangel ausgeglichen werden und somit eine weitere Legenot verhindert, bzw. die Gefahr minimiert werden. Zudem wird es verabreicht nach Frakturen (Knochenbrüchen), die durch Hypokalziämie verursacht wurden. Liegt ein zu starker Kalziummangel vor, dann werden die Knochen fragil und brechen leichter. Eine langfristige Substitution bis zum Ausgleich und danach folgender Erhalt sind dann wichtig. Auch bei leichten Krampfanfällen kann Kalzium hilfreich sein die Muskulatur wieder zu entspannen. Auch bei nierenerkrankten Wellensittichen, bei denen sich Symptome einer Hyperkaliämie (übermäßig hoher Kaliumwert) zeigen, kann Kalzium im Einzelfall als Gegenspieler eingesetzt werden. Kalziumglukonat ist als Injektionslösung verfügbar und wird im akuten Fall injiziert vom vkTa. Bei längerfristiger und stetig erforderlicher Gabe wird es als Brausetablette verordnet und im Trinkwasser des Vogels aufgelöst verabreicht. Das Medikament ist nicht rezeptpflichtig.
Nebenwirkung:
Nebenwirkungen von Kalizumglukonat sind in den erforderlichen Einsatzgebieten nicht zu beobachten, sondern eher den Komplikationen der zu Grunde liegenden Gesamtsituation geschuldet. Allgemeine Nebenwirkungen wie leicht abführenden Effekt bei übermäßiger Aufnahme, sind der Packungsbeilage zu entnehmen. Dennoch empfiehlt sich niemals eine Eigentherapie mit Kalziumglukonat. Nur nach Abwägung der Kosten und Nutzen ist dem vkTa zu überlassen, ob eine Therapie mit Kalziumglukonat ausreichend ist. Die Dosierung ist individuell und niemals selbst experimentell zu eruieren.
Ketoconazol (Nizoral®)
Anwendung:
Ketoconazol ist ein Antimykotikum und wird vorwiegend zur Behandlung von Mykosen (Pilzerkrankungen) der Haut eingesetzt. Auch bei Schimmelpilzmykosen kann es angewendet werden. Als Suspension, die vor schnabulöser Verabreichung aufgeschüttelt werden muss, lässt es sich einfach eingeben. Die Therapiedauer schwankt je nach Art des Befalls und wird vom behandelnden vkTa festgelegt. Ketoconazol ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Als Tinktur für die Haut kann es jedoch rezeptfrei erworben werden.
Nebenwirkung:
Die Nebenwirkungen von Ketoconazol können ein breites Wirkungsspektrum umfassen und sind der Gebrauchsinformation zu entnehmen. Keinesfalls sollte ein Pilzbefall eigenmächtig therapiert werden. Der Wirkstoff Ketoconazol kann hepatotoxisch (leberschädigend) sein. Die Kosten und Nutzenabwägung sowie die Verordnung der Therapie, Dauer und Dosierung von Ketoconazol muss deshalb dem behandelnden vkTa überlassen werden.
Koffein-Na-Salizylat 50%
Anwendung:
Koffein-Na-Salizylat 50%, ein Salz der Salicylsäure, ist ein Präparat, das als Kreislauf-Stimulanz eingesetzt wird. Es ist in Tropfenform erhältlich und wird auf die Schleimhäute des Wellensittichs aufgebracht um Schockzustände, die einen drohenden Kreislaufkollaps verursachen, abzufangen. Auch nach Operationen oder Traumata, denen eine Bradykardie (Verlangsamung des Herzschlages) folgt und die zu einem drohenden Zusammenbruch führen können, wird Koffein-Na-Salizylat 50% verabreicht. Es gilt als Mittel für den Notfall und wird besonders gern bei Wildvögeln oder kleinen Ziervögeln eingesetzt. Das Mittel ist nur in Apotheken erhältlich und wird nicht gerne herausgegeben. Auch wenn es nicht rezeptpflichtig im eigentlichen Sinne ist, kann der Apotheker einen Verordnungsschein wünschen.
Nebenwirkung:
Nebenwirkungen von Koffein-Na-Salizylat 50% sind Tachykardie (massiv beschleunigter Herzschlag) und Tachypnoe (beschleunigte Atmung) bei zu hoher Dosierung. Das Mittel wird als Notfallmedikament eingesetzt und ist in aller Regel nur für den stationären Einsatz gedacht. Ambulante Anwendung erfolgt seltenst, da der Vogel nach Gabe meist aufgrund des bestehenden Zustandes noch intensivpflichtig ist. Weitere Nebenwirkungen sind der Packungsbeilage zu entnehmen. Eine Behandlung mit Koffein-Na-Salizylat 50% obliegt nach sorgfältigem Abwägen der Kosten- und Nutzenfaktoren immer dem vogelkundigen Tierarzt.
Korvimin (Korvimin ZVT+Reptil®)
Anwendung:
Korvimin ist ein Ergänzungspräparat, das neben Vitaminen, essentiellen Spurenelementen und Mineralstoffen auch eine komplexe Zusammensetzung weiterer, wichtiger Stoffe enthält. Es kann kurweise zur Unterstützung der Mauser oder bei Vögeln mit Gefiederbildungsstörungen gegeben werden. Korvimin ist als Pulver erhältlich und kann so gezielt dosiert und über angefeuchtetem Futter gereicht werden. Die Dosierung ist aufgrund der enthaltenen Stoffe unbedingt einzuhalten, Überdosierungen sind zu vermeiden! Auch wenn Korvimin nicht verschreibungspflichtig ist, sollte eine Gabe immer (egal ob kurweise oder dauerhaft) mit dem vkTa abgesprochen werden.
Nebenwirkung:
Nebenwirkungen sind durch die Gabe von Korvimin unter Einhalten der Dosierung bei gesunden Vögeln nicht zu erwarten. Weitere Informationen sind der Packungsbeilage zu entnehmen. Als Hinweis für Vögel, die an Megabakteriose erkrankt sind, gilt jedoch, dass Korvimin Glucose und Fructose enthält, was sich bei sensiblen Tieren durchaus auf den Verlauf der Erkrankung auswirken kann. Da eine Versorgung mit Korvimin jedoch immer mit dem behandelnden vkTa abgesprochen werden sollte, obliegt ihm die Abwägung von Kosten und Nutzenfaktoren. Nur er kann diverse Kontrakindikationen feststellen und so eine Therapie mit Korvimin verordnen.
Hinweis:
Bitte die Gabe und Dosierung von Medikamenten immer mit einem vogelkundigen Tierarzt absprechen.